Bis zum Jahr 2015 werden in Europa rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze in der Informationstechnik- und Dienstleistungsindustrie verloren gehen, weil die damit verbundenen Arbeiten „offshore“ in andere Länder verlagert werden. Führend im “Offshoring“ wird Großbritannien sein – und damit auch als erstes europäisches Land die wirtschaftlichen Vorteile spüren, die damit verbunden sind. Das geht aus einer neuen Analyse des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Forrester Research hervor. Andrew Parker, Research Director von Forrester und Autor der Studie, geht davon aus, dass Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande, deren Unternehmen und Behörden häufig noch mit “Offshoring“ zögern, an Wettbewerbsfähigkeit verlieren werden.
Wer sich zuviel Zeit für die Entscheidung lasse, die Kosten- und Effizienzvorteile zu nutzen, die “Offshoring“ bietet, setze seine Profitabilität aufs Spiel. Das gilt vor allem für Finanzdienstleister sowie die Automobil- und die Luft- und Raumfahrtindustrie, urteilt Parker. Die verminderte Wettbewerbsfähigkeit der Nachzügler könnte sie verwundbar gegenüber feindlichen Übernahmeattacken aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten machen. Vor allem Unternehmen wie die Deutsche Bank, Crédit Agricole und Allianz riskierten, sich in eine solche Position zu bringen.
Für Großbritannien sagt Parker voraus, dass bis zum Jahr 2015 rund 760.000 oder drei Prozent der gesamten Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Gleichzeitig dürften in Deutschland 140.000 Jobs verloren gehen. Besonders betroffen sind die Arbeitsplätze in Büro und Verwaltung, einschließlich der IT-Industrie. Und selbst das IT-Management wird nicht verschont. Forrester schätzt, dass bis 2015 rund 74.000 europäische Manager durch “Offshoring“ ersetzt werden.
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2 Kommentare zu Forrester: Bis 2015 verlagert Europa 1,2 Millionen IT-Jobs offshore
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Verringerung der Qualität
Ich finde es einfach nur lächerlich, so viel auf Offshore zu setzen. Was soll das denn? Natürlich kann man dort Kosten sparen. Die Frage ist nur, ob sich diese Einsparungen immer noch lohnen, wenn man es mit dem Qualitäts- und Imageverlust mit dem man rechnen muss, vergleicht. Ich würde das Gegenteil machen und verstärkt auf den Standord Deutschland setzen. Es gibt einige große IT Firmen, bei denen sich diese Strategie bereits ausgezahlt hat.
Typisch Berater-Fuzzy
Wenn man diese selbstgerechten Prognosen der Berater-Fuzzies liest wird einem schlecht. Mit einer arroganten Selbstverständlichkeit tun sie wie wenn sie in die Zukunft schauen können, diese gepachtet und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Die Krönung ist die subversive Angstmacherei von denen, die anderer Meinung / Einschätzung sind. Warum verbreiten alle Medien diesen Schwachsinn in diesem Stil. Demut und Denken sollte von Journalisten erwartet werden.